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Microsoft Fabric

Was ist Microsoft Fabric?

Microsoft Fabric ist eine Software-as-a-Service-Datenplattform (SaaS) in der Azure Cloud, die alle erforderlichen Komponenten für die unternehmensweite Datennutzung enthält. Als All-in-one-Analyselösung deckt Microsoft Fabric die Bereiche Datenintegration, Data Engineering, Business Intelligence, Data Science und Real-Time Analytics ab. Basis bildet ein benutzerfreundliches Konzept, das auf einem Data Lake – dem sogenannten OneLake – mit zentraler Verwaltung und Data Governance beruht.

Unternehmen benötigen durch den Microsoft-Fabric-Ansatz also nur noch einen Cloud-Service, um ihre gesamten Daten in einem Data Warehouse oder Data Lakehouse zu sammeln und für unterschiedlichste Analysen bereitzustellen. Der Mehrwert: Sie können effektiver mit Daten umgehen und die Geschäftsprozesse optimieren. Gleichzeitig erhalten immer mehr Mitarbeiter der Organisation die Möglichkeit, Daten im Kontext ihrer geschäftlichen Ziele zu verwenden und neue Werte daraus zu erschließen – ganz ohne Medienbrüche und tiefgreifende IT-Kenntnisse.

Microsoft Fabric fast Data Factory, Synapse Analytics und Power BI zusammen

Was sind die Bestandteile von Microsoft Fabric?

Als SaaS-Lösung vereint Microsoft Fabric „out-of-the-box“ verschiedene Dienste, die vormals schrittweise in der Azure Cloud zu einer einheitlichen Analyse-Plattform zusammengefügt werden mussten. Im Kern sind das:

  • Azure Data Factory für die Datenintegration

  • Azure Synapse Analytics zur Datenverarbeitung und -bereitstellung

  • Power BI als unternehmensweit einheitliches Tool für die Datenanalyse

Grundlage des Microsoft-Fabric-Konzepts bildet der OneLake – ein Data Lake, der bei der Installation ebenfalls automatisch angelegt wird. Der OneLake bricht die Daten-Silos von Unternehmen auf und führt alles an einem zentralen Ort zusammen. Sämtliche Daten werden im offenen Parquet/Delta-Format abgespeichert, sodass sie auch außerhalb von Fabric mit anderen Tools genutzt werden können. Gleichzeitig lassen sich Daten über Cloud- und Domänen-Grenzen hinweg mit sogenannten Shortcuts virtuell im OneLake verfügbar machen.

Der grobe Aufbau von Microsoft Fabric

Zur Abfrage der Daten hält Microsoft Fabric die gesamte Bandbreite der erforderlichen Werkzeuge bereit. Mit einer Kombination aus Data Factory, Synapse Data Science, Synapse Data Warehouse, Synapse Realtime Analytics, Data Activator und schließlich Power BI können Daten für jede Zielsetzung integriert, transformiert und analysiert werden. Hierbei ermöglicht das Delta-Format einen Datenzugriff auf unterschiedlichsten Wegen, wie etwa klassisch per SQL oder auch mit dem neuen Direct-Lake-Modus in Power BI. Wie der Name sagt, bietet die Direct-Lake-Funktion einen unmittelbaren Zugriff auf den OneLake. Daten müssen also nicht mehr redundant gespeichert werden. Speichergrenzen beim Datenimport in Power-BI-Modelle werden umgangen.

Wie funktioniert Microsoft Fabric?

Mit den beschriebenen Tools deckt Microsoft Fabric alle Analyseanforderungen ab, die für eine Data Driven Company relevant sind. Jede Nutzergruppe, von den Data Engineers über die Data Analysts bis hin zu den Data Scientists, kann einheitlich mit den Daten arbeiten und die Ergebnisse einfach mit anderen teilen.

Die Einsatzgebiete im Überblick:

  • Data Engineering: Die mit der Data Factory eingespielten Daten lassen sich auf einer Spark-Plattform performant transformieren und über das Lakehouse demokratisieren. Modelle und Kennzahlen werden direkt in Fabric erstellt.
  • Data Warehousing: Eine leistungsfähige, skalierbare SQL Engine ermöglicht stabile und performante Workloads für Datasets und Berichte. Die Daten werden in nativen Formaten im Data Lake gespeichert. Als Business-Intelligence-Plattform bietet Power BI einen schnellen und intuitiven Zugriff sowie datenbankübergreifende Analysen.
  • Self-Service Analytics: Dem Data-Mesh-Paradigma folgend kann einem einzelnen Daten-Team eine dezentrale Self-Service-Plattform für den Aufbau und die Verbreitung von eigenen Datenprodukten bereitgestellt werden.
  • Data Science: Die Funktionalitäten von Azure Machine Learning stehen standardmäßig zur Verfügung. Machine-Learning-Modelle für angewandte KI lassen sich in der Fabric-Umgebung trainieren, bereitstellen und operationalisieren.
  • Echtzeitanalyse: Mit Real-Time Analytics enthält Fabric eine Engine, die für die Analyse von Streaming-Daten aus unterschiedlichsten Quellen – wie z.B. Apps, IoT-Devices oder menschlicher Interaktion – optimiert ist.
  • Data Governance: Der OneLake als einheitlicher Speicherort ermöglicht es IT Teams, Governance- und Sicherheitsstandards für sämtliche Komponenten der Lösung an zentraler Stelle zu verwalten und zu überwachen.

Flankierend können sich die Benutzer auf allen Ebenen durch KI-Technologien unterstützen lassen. Denn mit dem Microsoft Copilot bietet Microsoft Fabric einen intelligenten Chatbot, der sprachliche Anweisungen in konkrete Handlungen übersetzt. Entwickler haben beispielweise die Möglichkeit, auf diesem Weg ihre Programmcodes zu erstellen, Data Pipelines einzurichten oder auch Modelle für maschinelles Lernen aufzubauen. Genauso können aber auch Business User bei der Datenanalyse ihre Reportings und Visualisierungen durch die Nutzung des Copilots alleine über sprachliche Eingaben generieren.

Wie können Sie mit Microsoft Fabric neue Werte schaffen?

Grundsätzlich lässt sich feststellen: Der SaaS-Ansatz von Microsoft Fabric sowie die zentrale Verwaltung aller Governance- und Sicherheitsmaßnahmen erleichtert Unternehmen die Transformation zur Data Driven Company. Dabei trägt das Konzept des OneLake sowie die Vereinheitlichung der Nutzerführung maßgeblich zur Demokratisierung der Datennutzung in Unternehmen bei. Allerdings befindet sich Microsoft Fabric noch in der Erprobungsphase (Stand Juli 2023). Es ist gegenwärtig nicht absehbar, wie es sich weiterentwickelt und welche Funktionen in der aktuellen Form erhalten bleiben.

Ein denkbares Einsatzszenario für die Zukunft sind Data-Mesh-Domains mit Microsoft Fabric, die an ein bestehendes Lakehouse auf Basis von Azure Data Lake Storage Gen2 und Databricks bzw. Synapse angebunden werden. Das Lakehouse übernimmt bei diesem Aufbau weiterhin die Kernaufgaben der Datenaufbereitung. Währenddessen können die dezentralen Domain-Teams über Microsoft Fabric die qualitätsgesicherten Lakehouse-Daten mittels Shortcuts für die Erstellung und Bereitstellung eigener Use Case und Datenprodukte nutzen. Ein solches Vorgehen könnte sich als ideale Option erweisen, da sich so die Vorteile beider Ansätze optimal ergänzen.

Was die Migration bestehender Synapse-Lösungen in Microsoft Fabric angeht, so stellt Microsoft aktuell keinen automatischen Upgrade-Pfad zur Verfügung. Abhängig von der Ausgangssituation können Unternehmen dadurch unterschiedliche Aufwände entstehen. Manche Bestandteile sind leicht zu migrieren. Andere Themen müssen unter Umständen komplett neu entwickelt werden.

Wollen Sie wissen, welche Werte für Ihr Unternehmen in Microsoft Fabric stecken? Dann informieren Sie sich über unseren Microsoft Fabric Workshop.

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