Wiki

Datenstrategie

Was ist eine Datenstrategie?

Eine Datenstrategie ist ein konkreter Plan, der beschreibt, wie ein Unternehmen seine Daten im Sinne der strategischen Geschäftsziele möglichst gewinnbringend einsetzen kann. Er beinhaltet die Anforderungen, Vorgehensweisen sowie erforderliche Technologien für das Sammeln und Anwenden der Daten. Ebenso werden Governance- und Sicherheitsstrukturen definiert, die eine verantwortungsvolle und ethisch korrekte Datennutzung gewährleisten.

Eine Gruppe von Personen sitzt an einem Tisch und führt ein Strategiegespräch

Welche Vorteile bringt eine Datenstrategie?

Durch den strategischen Fokus auf die Nutzung von Daten können Unternehmen die Potenziale in ihren Big Data präziser und umfassender für ihr Geschäft erschließen. Datenstrategien zielen darauf ab, unternehmensweit Prozesse zu verbessern und faktenbasierte Entscheidungen zu ermöglichen. Sie können der Ausgangspunkt für datengetriebene Produkte und Services sein, die das Kerngeschäft modernisieren. Aber auch ganz neue Geschäftsmodelle lassen sich mit einem solchen Verfahrensplan in die richtigen Bahnen gelenkt. So ist die Implementierung einer Datenstrategie für Unternehmen häufig der Startschuss, um mit ihren Daten den Weg in die Digitalisierung zu beschreiten.

Was für Datenstrategien gibt es?

Es gibt verschiedene strategische Ansätze, durch die Führungskräfte und Mitarbeiter das geschäftliche Potenzial vorhandener Daten besser erschließen können. Grundsätzlich unterscheiden wir das Thema in:

  • Defensive Datenstrategie: Legt den Schwerpunkt auf regulatorischen Vorgaben aus den Bereichen Datenqualität, Datenschutz, Datenintegrität, Datensicherheit und Data Governance. Entsprechend kommt eine defensive Strategie bevorzugt bei Unternehmen zum Einsatz, denen im Umgang mit Daten die Kontrolle wichtiger ist als die Agilität, wie etwa im Finanz- oder Versicherungssektor.
  • Offensive Datenstrategie: Eignet sich vor allem für kundenzentrierte Organisationen, die einem hohen Wettbewerbsdruck ausgesetzt sind. Ziel ist ein flexibles Datenmanagement, das möglichst vielen Mitarbeitern die Transformation, Modellierung und Analyse von Daten ermöglicht. Daher wird eine offensive Strategie auch gerne in Marketing und Sales eingesetzt.

Grafik zur offensiven und defensiven Datenstrategie

Die offensive und defensive Datenstrategie schließen sich nicht gegenseitig aus. In der Praxis finden sich häufig Mischformen, die abhängig vom Geschäft unterschiedliche Schwerpunkte setzen. Entscheidend für den Erfolg ist vor allem die richtige Balance zwischen zentralen und dezentralen Strukturen. Zwar müssen sich Unternehmen agil aufstellen. Allerdings gilt es dabei serviceorientierte IT-/BI-Abteilungen und ein verantwortungsbewusstes Handeln in den Fachbereichen gleichermaßen zu fördern.

Vor dem Hintergrund des inzwischen allgegenwärtigen Data Mesh Prinzips wird daher auch unterschieden in:

  • Zentrale Datenstrategie: Aufbau und Betrieb der Infrastruktur wie auch die Datenverantwortung liegen in zentraler Hand – meist bei der IT-Abteilung. Das verhindert einen Wildwuchs an Datensilos und verringert den Aufwand für die Data Governance. Im Gegenzug werden die Prozesse träge und die Geduld der Fachbereiche auf die Probe gestellt. Entsprechend sind zentrale Strategien auch meist eher defensiv.
  • Dezentrale Datenstrategie: Die Verantwortung für Datenbanken und Analyse-Tools wird viel stärker verteilt, zum Beispiel auf Fachbereiche und dezentrale Daten-Teams. Der Nutzer erhält also mehr Freiheit, während die IT entlastet wird. Allerdings verlangt eine solche Struktur nach deutlich höheren Anforderungen in der Data Governance, wie es auch meist bei offensiven Strategien der Fall ist.

Matrix zur Einordnung von zentralen und dezentralen Ansätzen.

Was sind die Kernelemente einer Datenstrategie?

Die Implementierung einer Datenstrategie hat Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen. Es lassen sich drei fundamentale Handlungsfelder identifizieren, die im Kontext der Strategie neu ausgerichtet werden müssen:

  • Technologie: Basis für die Umsetzung einer modernen Datenstrategie bilden meist zentrale Analyseplattformen, auf denen die benötigten Unternehmensdaten zusammengeführt, transformiert und bereitgestellt werden. Durch die Unterstützung von Cloud-Services können Unternehmen solche Lösungen exakt auf die Ziele einer Datenstrategie zuschneiden und auch in Zukunft flexibel erweitern.
  • Geschäftssicht: Um mit Daten geschäftliche Erfolge zu feiern, braucht es praxisnahe Anwendungsfälle und Fragestellungen. Deshalb müssen Vertreter aus Fachabteilungen und Management von Anfang in die Strategieentwicklung einbezogen werden. Ohne die Business-Perspektive scheitern Dateninitiativen oft schon in der Umsetzung oder sie erweisen sich als nicht nachhaltig.
  • Organisation & Mensch: Eine erfolgreiche Datenstrategie stellt die organisatorischen Weichen, um Menschen, Prozesse und Regeln in Einklang zu bringen. Das Resultat ist unter anderem eine vitale Datenkultur. Einerseits gilt es, zahlreiche Rollen kompetent zu besetzen. Das heißt: Mitarbeiter müssen weitergebildet und neue Talente eingestellt werden. Andererseits bedarf es laufender Maßnahmen für die Kommunikation, damit sich jeder Beteiligte seiner Rolle und Verantwortlichkeit stets bewusst ist. Zudem müssen eine Vielzahl an Prozessen rund um den Datenlebenszyklus von den Quellen bis zur Nutzung angepasst oder sogar neu aufgesetzt werden. Im Regelfall hat dies auch eine Umstellung auf agile Arbeitsweisen zur Folge. Nicht zuletzt verlangen das Erfassen, Speichern und Verwenden der Daten nach klaren Richtlinien. Grundlage des Regelwerks bilden einerseits externen Vorschriften, wie die DSGVO. Andererseits finden sich auch interne Vorgaben – wie etwa Informationssicherheitsrichtlinien – darin wieder.

Die wichtigsten Handlungsfelder einer Datenstrategie: Technische, organisatorische und geschäftliche Perspektive

Wie können Sie eine Datenstrategie entwickeln?

Bei der Entwicklung einer Datenstrategie müssen alle Interessensgruppen an einen Tisch gebracht und kontinuierlich in die Planung einbezogen werden – angefangen bei der unternehmenseigenen IT über Vertreter aus den Geschäftseinheiten bis hin zu internen und externen Datenexperten. Bewährt haben sich spezielle Workshop-Formate, bei denen das Team von erfahrenen Beratern strukturiert durch den Prozess der Strategieentwicklung geführt wird.

Verteilt auf Themenblöcke werden Vision, Ziele und technische Anforderungen definiert, Anwendungsfälle eingegrenzt und eine Datenarchitektur für die Umsetzung des ersten Leuchtturm-Projektes entworfen. Das schafft frühzeitig Transparenz über das Vorgehen, die Kosten sowie erforderliche Ressourcen zum Aufbau der Lösung. Im Weiteren hilft der Einsatz sogenannter Minimum Viable Products mit einfachem Funktionsumfang dem Team, etwaige Fehler in der Datenstrategie frühzeitig zu erkennen und diese nach zu justieren.

Die einzelnen Schritte auf dem Weg zu einer Datenstrategie: Envision, Evolve, Engage, Evaluate

Wollen auch Sie Ihr Unternehmen mit einer maßgeschneiderten Datenstrategie in die digitale Zukunft führen? Dann schauen Sie doch mal unter Datenstrategie vorbei oder informieren Sie sich über unser Data Strategy Assessment.

Workshop

Data Strategy Assessment

Sie wollen die Potenziale in Ihren Daten ausschöpfen und für Ihr künftiges Wachstum nutzbar machen? Aber Sie wissen nicht, wo Sie starten sollen? In unserem Data Strategy Assessment definieren wir gemeinsam Ihr erstes Leuchtturmprojekt und entwickeln einen Plan für die technische Umsetzung in der Cloud.

Join #teamoraylispeople

Gestalte mit uns
die Welt der Daten