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Innovationstreiber bei ORAYLIS – im Gespräch mit Jens

03.06.2016 Agnes Kruczek

Vor einigen Wochen hat Jens sein 10-Jähriges ORAYLIS Jubiläum gefeiert. Er ist der Innovationstreiber in unserem Team. Mit viel Leidenschaft widmet er sich verschiedenen technischen Themen. Er stößt Themen an, zeigt Innnovationspotenziale auf und hat immer spannende Dinge zu berichten. Wie kein anderer liebt und lebt er die Innovation vertraut aber auch auf die Tradition, wie er uns im Gespräch verraten hat!

Jens

Jens, wie lange bist Du schon bei ORAYLIS? Beschreibe doch kurz deinen Werdegang.
Jens: Vor kurzem habe ich mein 10-jähriges gefeiert, erstaunlich wie die Zeit vergeht. Mein Studienabschluß ist der Dipl.-Ing. Maschinenbau, innerhalb des Studiums habe ich am Lehrstuhl für Produktionsplanungssyteme vertieft und zunächst bei Mummert & Partner als IT Consultant angefangen. Meine ersten Jahre habe ich IT-Syteme der operativen Ebene ausgerollt und adaptiert. Zuletzt vor ORAYLIS hatte ich bei Industriehansa einen eigenen Bereich „Real-Time Enterprise Solutions“ in dem ich ERP und PPS mobil ins Feld mittels Handhelds verlängert habe, das war noch vor der Zeit der Smartphones. Gefunden habe ich ORAYLIS nach Suchparametern die wohl ungewöhnlich sind: lieber eine kleine Firma mit einem netten sympathischen Team und einer tollen Location auf die man sich jeden Tag freut – halt Dinge die ich vorher vermisst habe. Und eigentlich ganz konsequent kann ich nun mit ORAYLIS den Ansatz des Real-Time Enterprises erweitern zum Predictive Enterprise, die Technologie ist nun soweit.

Du bist im Principal Consultant und im Pre-Sales und Innovation tätig  – Was macht man in dieser Position und was sind deine Aufgaben?
Jens: Auf der einen Seite technisches Pre-Sales, d.h. wir begleiten den Kunden von der ersten technischen Anforderung über mögliche Prototypen und Demos, technischen Architekturentwürfen bis in die Anfangsphasen der Projekte, bis quasi die gewünschte Anforderung grob steht, dann übernehmen die Kollegen aus der Delivery. Das passt gut zu meinen Neigungen, ich mag nämlich nicht nur Computer, sondern auch immer noch Menschen und ganz besonders technische Herausforderungen. Diese Anfangsphase vom Wunsch bis zum ersten lauffähigen Pilot empfinde ich als die eigentlich spannende Phase.
Zudem gibt es das Thema Innovation, dem ich mich mit ganzer Leidenschaft widme. Hier evaluieren wir frühzeitig neue Technologien um sie auf Mehrwert für unsere Kunden zu verproben, falls wir eine Technologie als interessant betrachten bieten wir dieses „Probefahren“ dann auch gerne Kunden auf Ihren Daten an. So hat sich unser Geschäft in unserem Bereich interessant gewandelt, vom Umsetzer bestehender Ideen zu einem Ratgeber für innovative Ideenfindung und digitale Geschäftstransformation. Da die Innovationsgeschwindigkeit und der entsprechnende Druck auf die Unternehmen zu innovieren stetig zunimmt, wird dieser Beratungsansatz immer wichtiger.

Vertraue auf Tradition, liebe die Innovation – passt diese Aussage zu Dir?
Jens: Ja durchaus. Ich leide z.B. mit dem Traditionsverein Fortuna Düsseldorf. Spaß beiseite – viele bewährte Best Practices und Konzepte die wir aus dem klassichen Business Intelligence kennen lassen sich z.B. auch gut in der innovativen Big Data Welt anwenden. Hier heben wir uns als ORAYLIS glaube ich auch sehr mehrwertig von anderen Anbietern ab. Wir verstehen sowohl BI als auch Big Data oder das Internet der Dinge oder Predictive. Häufig greifen diese Themen auch ineinander. Nur weil etwas neu ist heißt es ja auch nicht gleichzeitig dass etwas besser ist, hier gilt es immer konkret den Nutzen abzuleiten, durchaus mit Weitblick, und mögliche neue, moderne Bausteine mit bewährten Konzepten und Vorgehensmodellen zu qualitativen Projekten und Systemen zu verbinden.

Du hast bei ORAYLIS das Innovation Lab ins Leben gerufen – kannst Du mal bisschen darüber erzählen! Wie sieht so ein Innovation Lab aus?
Jens: Das gibt es in 2 Ausbaustufen: Zunächst das interne Innovation Lab. Hier scannen wir den Markt, die Kundenanfragen u.ä. um möglicherweise spannende Zukunftsthemen in einer Art Workshop für die Verprobung bereitzustellen. Dazu nutzen wir den Crowd-Sourcing Effekt, jeder der Kollegen der Interesse oder Vorwissen für das Thema hat kann sich anmelden. Wir testen dann gemeinsam die neue Technolgie mit der klaren Zielzsetzung ob und für welche Kundensituationen die Technologie Mehrwerte bringen kann. So sind wir z.B. sehr früh mit auf den Hadoop– oder auch den Internet-der-Dinge-Zug mit aufgesprungen, was sich heute als goldrichtig erweist: durch die Vorreiter-Rolle und die entsprechend starke Stellung zu diesem Themen bei unseren wichtigsten Partnern Microsoft und Hortonworks fliegen uns heute viele spannende Anfragen durch unsere Expertise und Referenzen einfach zu. Wenn dann ein Thema aufgenommen wurde bieten wir dann das Innovation Lab auch Extern an, sprich der Kunde kann in einem meist 3-tägigen Lab auf seinen Daten und in seinen Prozessen neue Herangehensweisen oder ganze Business Cases verproben. Dies sind meist die spannensten Aufgaben, die von der Echtzeitabbildung einer Fertigunslinie mittels RFID über die Temperaturüberwachung bei Kühltransporten bis zu Massendatenverarbeitung über Hadoop in der Cloud für einen Heizungsanlagenbauer geht. Jedes Lab ist anders und immer eine Herausforderung, das macht es immer wieder spannend und auch sehr befriedigend, denn bisher haben wir immer hochglückliche Kunden hinterlassen, die man an die Hand genommen hat und „out-of-the-box“ geführt hat, bisher immer mit pos. Lab-Ergebnis.

Gibt es ein Thema für ein Lab was Du in der nächsten Zeit durchführen möchtest und wenn ja warum genau das?
Jens: Wir haben wirklich immer einen großen Kampf um das Thema, denn die Innovationsgeschwindigkeit nimmt ja stetig zu. Zudem hat sich Microsoft geöffnet und z.B. mit Hortonworks eine techn. Partnerschaft aufgebaut. Somit sind wir gar nicht mehr gebunden an einen Technologiestack sondern können für z.B. Echtzeitprozesse, die über die Cloud laufen, für jeden Schritt auswählen ob wir diese z.B. mit managed Services von Microsoft oder lieber mit Open-Source Technologien durchführen wollen. Die Fähigkeiten von Hadoop wachsen rasant, nun stehen auch ACID und OLAP Möglichkeiten zur Verfügung. Als Haus das aus der BI-kommt und das sehr viele OLAP Projekte auf klassischer SQL Server Technologie mit den Analysis Services gemacht hat, ist es denke ich wichtig zu verstehen wie weit die Möglichkeiten der OLAP Frameworks auf Hadoop inzw. tatsächlich reif sind. Für das nächste Lab habe ich somit dieses Thema ausgewählt und wir wollen insb. die Frameworks Kylie und das Produkt AtScale evaluieren.

Der größte SSAS Cube läuft wahrscheinlich bei Yahoo mit einigen TB. Die weltweite Datenmenge verdoppelt sich aber seit dem Jahr 2000 alle 3 Jahre! Es wird Zeit für „SSAS that scales“ – wie es AtScale verspricht. Praktisch ist bei diesen Tests immer wieder die Cloud. Auf Azure sind es nur ein paar Mausklicks und dann stehen die Ressourcen bereit.

Welches BI und Big Data Thema interessiert Dich zur Zeit am meisten?
Jens: Eigentlich ist es immer noch die alte Maschinenbauer-Aufgabe der Automation. Nur kriegt diese immer neue Facetten. Heutzutage werden ganze Geschäftsprozesse und Firmen als Services digitalisiert und verändern unsere Welt immer drastischer. Das reicht vom selbstfahrenden Auto bis zu selbstlernenden künstlichen Intelligenzen die nach Ray Kurzweil in absehbarer Zeit die menschliche Intelligenz überschreiten werden. Der jeweils ganzheitliche Blick auf diese Veränderungsprozesse ist das besonders interessante. Wie lange wird es dauern bis auch die Ingenieure der Automation automatisiert werden?

Wenn Du in deine Kristalkugel blickst, was bringt die BI und Big Data Welt in den nächsten Jahren für uns mit?
Jens: Ich bin immer wieder erstaunt wie wenig die meisten über den aktuellen Stand der Technik wissen. Man setze alleine die Technologie der folgenden beiden Videos zusammen und kriegt eine grobe Anhnung das wir in einer Epoche angekommen sind die ich früher als pure Science Fiction abgetan hätte. Check out Sophia und die DARPA Robots .

Das Internet der Dinge explodiert geradezu, die Summe der angeschlossenen Devices folgt einer Exponentialkurve. Alle diese Geräte senden Daten, die einen Mehrwert für gewisse Prozesse ergeben können. Selbstlernende System werden helfen diese Datenmengen in den Griff zu kriegen. Aber neben aller Begeisterung für die Technologie und neue Services steht auch die spannende Frage: Was können wir tun um die Freiheit des Menschen nicht nachhaltig zu gefährden? Ich bin immer wieder überrascht, wie wenig Gedanken sich die meisten um Ihre Datensicherheit und den damit verbundenen Konsequenzen machen. Hier gibt es noch viel Aufklärungsarbeit zu leisten damit die techn. Utopia-Versprechungen nicht in einer Dystopie für den Menschen endet.

Eines ist sicher – die digitale Transformation nimmt immer mehr Fahrt auf und wird uns noch viele spannende Herausforderungen bieten. Oder wie William Gibson es sagte: „The Future Has Already Arrived — It’s Just Not Evenly Distributed Yet.“

Jens, vielen lieben Dank für dieses spannende und ausführliche Interview!

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