20.05.2025 Nils Kux
In einer zunehmend datengetriebenen Geschäftswelt rückt die Frage nach der richtigen Analytics-Plattform immer stärker in den Fokus. Viele Unternehmen stehen aktuell vor einer strategischen Entscheidung: Soll Power BI weiterhin als eigenständiges Business Intelligence-Tool genutzt werden – oder ist jetzt der richtige Zeitpunkt, auf Microsoft Fabric umzusteigen?
Diese Wahl betrifft weit mehr als nur die Auswahl eines Tools. Sie hat unmittelbare Auswirkungen auf die gesamte Datenstrategie, die Skalierbarkeit der Infrastruktur und die Effizienz datengestützter Entscheidungen.
Power BI – ein etabliertes Werkzeug für Business Intelligence
Power BI hat sich in den letzten Jahren als eines der führenden Tools für Datenvisualisierung und Business Intelligence etabliert. Mit seinen interaktiven Dashboards, der tiefen Integration in Microsoft 365 und der breiten Unterstützung verschiedenster Datenquellen bietet Power BI eine leistungsstarke Plattform, um geschäftsrelevante Daten aufzubereiten und zu analysieren. Viele Unternehmen schätzen dabei nicht nur die Nutzerfreundlichkeit, sondern auch die flexiblen Lizenzierungsmodelle, die sowohl Einzelanwender als auch große Teams adressieren. Für Organisationen, die primär Berichte erstellen und Daten visualisieren möchten, ist Power BI nach wie vor eine bewährte und effektive Lösung.
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Microsoft Fabric – mehr als nur der nächste Schritt
Mit Fabric präsentiert Microsoft eine umfassende Plattform für Daten und Analysen, die Backend und Frontend Technologien miteinander vereint. Während Power BI weiterhin ein zentraler Bestandteil von Fabric bleibt, erweitert Fabric das Portfolio deutlich. Die Plattform vereint unterschiedliche Tools und Dienste – von Data Integration und Data Engineering über Data Warehousing bis hin zu Data Science sowie, Echtzeitanalyse.
Herzstück dieser Architektur ist der sogenannte OneLake, ein einheitlicher, cloudbasierter Data Lake, der als zentraler Speicherort für strukturierte und unstrukturierte Daten dient.
Durch die Integration dieser verschiedenen Komponenten in einer gemeinsamen Umgebung ermöglicht Fabric es Unternehmen, ihre gesamte Datenwertschöpfungskette an einem Ort zu orchestrieren – von der Datenintegration über die Verarbeitung bis hin zur Visualisierung. Das reduziert nicht nur Systembrüche und Redundanzen, sondern erhöht auch die Konsistenz und Transparenz im Datenmanagement.
Power BI in Fabric – was ändert sich?
Entscheidend ist: Power BI bleibt Power BI. Die Kernfunktionen – Visualisierung, Dashboard-Erstellung, Datenmodellierung – sind unverändert. Was sich jedoch ändert, ist der Kontext, in dem Power BI genutzt wird. Innerhalb von Fabric ist Power BI direkt mit anderen Analyse- und Datenverarbeitungsdiensten vernetzt. So kann beispielsweise auf Daten aus dem OneLake zugegriffen werden, ohne dass sie zuvor bewegt oder repliziert werden müssen. Auch die Integration in Data Pipelines, maschinelles Lernen und Echtzeitanalyse-Workflows ist durch Fabric deutlich einfacher geworden.
Für Unternehmen bedeutet das: Power BI wird in Fabric zu einem Teil eines größeren, integrierten Datenökosystems – ohne dabei seine gewohnten Stärken zu verlieren.
Für wen eignet sich welches Modell?
Ob Power BI als Standalone-Lösung weiterhin sinnvoll ist oder ob der Umstieg auf Fabric lohnenswert erscheint, hängt stark von der jeweiligen Unternehmenssituation ab. Organisationen mit überschaubarem Analysebedarf und einer vergleichsweise kleinen Datenlandschaft sind mit Power BI nach wie vor gut beraten. Die Lösung bietet ausreichend Flexibilität und kann problemlos in bestehende Systeme integriert werden, ohne dass größere strukturelle Anpassungen notwendig sind.
Anders sieht es bei Unternehmen aus, die ihre Datenstrategie umfassender aufstellen möchten. Wer über die reine Visualisierung hinausgeht, Daten aus verschiedenen Quellen konsolidieren, größere Datenmengen effizient verarbeiten oder fortgeschrittene Analyseverfahren wie Machine Learning integrieren möchte, findet in Microsoft Fabric eine Plattform, die diese Anforderungen ganzheitlich abdeckt. Gerade in datenintensiven Branchen oder bei der Modernisierung veralteter BI-Architekturen kann Fabric signifikante Vorteile bieten – sowohl hinsichtlich Effizienz als auch Governance und Skalierbarkeit.
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Lizenzierung und strategische Überlegungen
Ein weiterer Aspekt, der in die Entscheidung einfließen sollte, betrifft das Lizenzmodell. Power BI kann weiterhin separat lizenziert werden, entweder über Pro- oder Premium-Per-User-Lizenzen sowie Embedded-Lizenzen. Fabric hingegen setzt auf ein kapazitätsbasiertes Modell, das sämtliche Dienste abdeckt – darunter auch Power BI ab einer gewissen Fabric Kapazitätsgröße . Für Unternehmen mit hohem Datenverarbeitungsaufwand und komplexen Anforderungen kann dieses Modell mittelfristig kosteneffizienter sein. Voraussetzung ist jedoch, dass die umfassenden Funktionen von Fabric auch tatsächlich genutzt werden.
Fazit zu Microsoft Fabric vs. Power BI: Evolution statt Ersatz
Microsoft Fabric ersetzt Power BI nicht – es erweitert und stärkt es. Unternehmen müssen sich daher nicht zwischen Power BI oder Fabric entscheiden, sondern vielmehr zwischen einem punktuellen BI-Tool und einer umfassenden Data & Analytics-Plattform. Die Frage lautet also nicht: „Was löst Power BI ab?“, sondern: „Sind wir bereit, unsere Datenstrategie auf das nächste Level zu heben?“
Für Unternehmen, die ausschließlich ein BI-Tool für Berichte und Dashboards benötigen, ist Power BI weiterhin eine gute Wahl. Wer jedoch die Chancen moderner Datenarchitekturen nutzen will, sollte Microsoft Fabric als strategisches Upgrade verstehen – eines, das Daten in den Mittelpunkt der Unternehmensentwicklung stellt.
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