
Alle Jahre wieder beschert uns die BARC in ihrem BI Survey einen aktuellen Überblick über den BI-Software-Markt. Und wie jedes Jahr frage ich mich, wie ich aus der Studie ein paar klare Tendenzen zum „führenden Hersteller“ herausziehen kann. Als Marketing-Mensch bin ich halt immer auf der Jagd nach Superlativen. Derweil basiert der BI Survey auf gut 3.000 – teils sehr detaillierten – Anwender-Feedbacks zur Auswahl, Implementierung und Nutzung von Business-Intelligence-Tools. Nicht die beste Quelle für einen markigen Werbespruch.
Fakt ist: Die meisten Rückmeldungen gab es zu Produkten von Microsoft. Drei Stück finden sich in der Top 5 der häufigsten Einsendungen. Der Spitzenreiter Power BI hat sogar als einziges der insgesamt 37 Produkte ein paar „sehr gut“ von den Nutzern kassieren können. Aber regiert Microsoft dadurch die Analytics-Welt? Ich möchte mich an einer kurzen Interpretation versuchen – wohlgemerkt durch die Microsoft-Brille!
3 x Top 5
Zum Einstieg noch einmal die genaue Rangfolge der fünf populärsten BI-Tools:
- Microsoft Power BI
- Microsoft Excel
- Qlikview
- Tableau
- Microsoft SSRS
Microsoft ist also mit drei Produkten in den Top 5 vertreten. Und warum? Bei Excel und SSRS mag eine hohe Verbreitung nicht so verwunderlich sein. Schließlich sind beide schon seit vielen Jahren am Markt. Was indes spannend ist: Die häufige Nennung von SSRS lässt darauf schließen, dass das Standard-Reporting auch in Zeiten tollkühner Analyse-Akrobatik immer noch einen wichtigen Stellenwert hat.
Und Power BI? Hier kommen sicherlich verschiedene Aspekte zusammen: Zum einen ist die Microsoft-Plattform sehr verbreitet. Da liegt es nahe, auch mal Power BI zu testen. Zum anderen pusht Microsoft das Produkt enorm – sowohl hinsichtlich der technischen Entwicklung als auch in Sachen Marketing. Dazu ist das Preis-/Leistungsverhältnis einfach sehr gut.
Tools mit klaren Einsatzszenarien
Aber wie kommt es, dass gleich drei Microsoft-Tools so verbreitet sind? Nun, aus Sicht der Anwender scheint es dem Hersteller mittlerweile besser zu gelingen, die verschiedenen Einsatzszenarien voneinander abzugrenzen – jedes Werkzeug erfüllt einen klaren Zweck:
- SSRS für das Standard-Reporting
- Excel für Ad-hoc-Analysen
- Power BI für Analytical-Reporting & Dashboarding
Zudem können die Werkzeuge auf einer Plattform – dem Power BI Portal – zusammengeführt werden. So ergibt sich ein gut funktionierendes Ganzes, mit dem sich nahezu alle Anforderungen der unternehmensweiten Datenanalyse umsetzen lassen.
Fazit
Die Anzahl der Einsendungen lässt gewisse Rückschlüsse auf die Beliebtheit eines Herstellers zu. Der direkte Vergleich der Tools weißt hierzu auch Parallelen auf. Aber natürlich ist es nicht das Ziel des BARC BI Survey 2018, eine eindeutige Nummer 1 zu küren. Insofern: Nein, Microsoft regiert nicht die Analytics-Welt!
Halten wir vielmehr fest: Die enormen Investitionen des Unternehmens zahlen sich unübersehbar aus. Mehr oder weniger aus dem Nichts hat sich Microsoft in den vergangenen Jahren – fraglos – zu einem der führenden Anbieter von BI-Produkten entwickelt. Die aktuellen Ergebnisse bestätigen dabei, was der BARC BI Survey 2017 bereits andeutete. Und gegenwärtig sieht alles danach aus, als würde vor allem Power BI seine Erfolgsgeschichte in 2019 fortschreiben.
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