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Precision Farming: Der smarteste Bauer erntet die dicksten Kartoffeln …

13.06.2017 Dorte Schusdziara

… oder: Wie Digitalisierung und BI-Systeme Einzug in die Landwirtschaft erhalten.

In vielen Köpfen existiert bis heute eine eher romantische – bzw. analoge – Vorstellung vom Dasein als Landwirt. Doch genau das Gegenteil ist der Fall: Es handelt sich um eine zunehmend industrialisierte und technische weit fortgeschrittene Branche. Die Gründe sind nicht nur in der wachsenden Nachfrage bei gleichzeitig rückläufigen Ressourcen zu suchen. Vielmehr zwingen Rationalisierungsmaßnahmen, eine ständige Optimierung von Arbeitsprozesse sowie präzise Dokumentationsnachweise zum Einsatz von Pflanzenschutzmitteln die Landwirte geradewegs dazu, weiter und vorausschauender zu denken. „Precision Farming“ lautet das Gebot der Stunde, in dessen Kontext die Nutzung von Daten über das Internet of Things (IoT) ein wichtiges Element bildet.

Precision Farming im Ackerbau

Aber wie genau kann der Einsatz von Daten und neuen Technologien zu Optimierungen in der Landwirtschaft führen? Wie sehen konkrete Anwendungsfälle beim Precision Farming aus? Nehmen wir den klassischen Ackerbau: Pflügen, Aussaat und Ernte können inzwischen nahezu selbstständig und automatisch von landwirtschaftlichen Maschinen ausgeführt werden. Zu diesem Zweck werden die Anbauflächen per GPS vermessen. Diese Daten werden an Traktoren, Mähdrescher oder auch Pflug- und Erntemaschinen weitergegeben. In der Folge ist es möglich, die Maschinen mittels Satellitennavigation bis auf zwei Zentimeter genau zu steuern. Die vorhandenen Anbauflächen werden perfekt genutzt.

Es existieren noch weitere Datenquellen, die dem Landwirt beim Ackerbau zur Verfügung stehen. Beispielsweise können Bodenmesswerte gespeichert und ausgewertet werden. Daraus lässt sich wiederum ableiten, an welchen Stellen Pflanzenschutz und/oder Dünger notwendig ist. Auch hier werden die weiteren Prozesse automatisch gesteuert.

Und was sagt das Wetter?

Eine besondere Rolle nehmen beim Precision Farming natürlich die Wetterdaten ein. Mähdrescher können inzwischen eigenständig entsprechende Quellen abrufen und die Arbeitsweise automatisch der Witterung anpassen. Auf diese Weise beantwortet Precision Farming vielfältige Fragen, die für den Dünge- und Pflanzenschutzprozess relevant sind, wie zum Beispiel: An welchen Tagen bleibt es trocken oder regnet es? Wann ist das beste Wetter für die Aussaat? Wann sollte geerntet werden? Muss die Ernte eventuell früher erfolgen, weil ein Unwetter droht? Die Maschinen kommunizieren aber nicht nur untereinander. Letztlich hat der Landwirt von seinem Smartphone aus Zugriff auf alle für den Produktionsprozess relevanten Informationen und Akteure. Beispielsweise lassen sich sich auch aktuelle Martprognosen abrufen, um die eingefahrene Ernte zu einem möglichst attraktiven Kurs zu verkaufen.

Tatsächlich sind die Möglichkeiten des Precision Farming bei Weitem noch nicht ausgeschöpft. Neben dem Ackerbau bieten sich zahlreiche weitere Anwendungsfälle an, bei denen BI-Systeme, Big Data und IoT den Landwirt in seiner täglichen Arbeit unterstützen und Handlungsempfehlungen gegeben werden. Neue Perspektiven ergäben sich etwa, wenn erhobene Daten herstellerübergreifend über Cloud-Lösungen bereitgestellt würden. Wenn Sie weitere Informationen zum Thema wünschen, stehen wir Ihnen gerne für eine persönliche Beratung zur Verfügung.

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